Philipp Schöllhorn ist Elīna Garančas Stimme von morgen
Fast 60 junge Künstlerinnen und Künstler hatten sich 2020 für die Nachwuchsinitiative „ZukunftsStimmen“ von Elīna Garanča, Karel Mark Chichon und Impulsgeber und Mitinitiator Raiffeisen NÖ-Wien, die im Herbst 2019 erstmals gestartet wurde, beworben. Pandemie bedingt musste der Bewerb von 2020 auf 2021 verschoben werden. 11 Finalisten wurden nun am 12. April 2021 zum finalen Vorsingen in das Palais Niederösterreich in Wien eingeladen, um sich der Jury, bestehend aus Elīna Garanča und dem Opernagenten Erich Seitter, zu stellen. Das Jury-Ergebnis fiel einstimmig aus: Sieger der Initiative 2021 ist der 23-jährige Bass Philipp Schöllhorn. Ihm winken neben Auftritten bei den sommerlichen Klassik-Open Air Konzerten in Göttweig und Kitzbühel, Coachings durch Elīna Garanča und auch eine wertvolle finanzielle Karriereförderung von Projektpartner Raiffeisen NÖ-Wien.
Ein Charisma, das man nicht beschreiben kann
„Das Gesamte muss stimmen: die Stimme, die Ausstrahlung, die Persönlichkeit. Alles muss echt und authentisch sein, es geht um einen äußeren Eindruck, der ehrlich und von innen kommt - ein Charisma, das einen sofort packt und das man fühlt, aber nicht beschreiben kann.“
So erklärt Elīna Garanča, worauf sie bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihrer „ZukunftsStimmen“ besonders geachtet hat. All das haben der Sieger, Philipp Schöllhorn, aber auch die Plätze zwei und drei neben ihrem herausragenden stimmlichen Können mitgebracht.
Der Sieger: Philipp Schöllhorn
Mit Philipp Schöllhorn ist einer der jüngsten Teilnehmer als Sieger der diesjährigen Initiative hervorgegangen. Der junge Bassist stammt - mit steirischen Wurzeln - aus Freiburg im Breisgau. Seit Herbst 2016 studiert Philipp Schöllhorn an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Gesangsklasse von Univ.-Prof. Karlheinz Hanser. Sein Rollendebüt gab er 2019 als Antonio in Le nozze di Figaro im Schlosstheater Schönbrunn. Bei der Uraufführung Der Mieter 2017 wirkte er mit dem Philharmonia Chor in der Frankfurter Oper und im Sommer 2018/19/20 mit der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor bei neun Produktionen der Salzburger Festspiele mit, wobei er einen solistischen Part bei The Bassarids übernahm. Weiters verkörperte er auf Bühnen, wie im Schlosstheater Schönbrunn die Rolle des Basilio aus Il barbiere di Siviglia, Truffaldino und Lakai aus Ariadne auf Naxos und Cola aus Bastien und Bastienne. Im Dezember 2019 sang er in der Wiener Minoritenkirche das Bass-Solo in Mozarts Requiem. Beim Bundeswettbewerb „Prima la musica“ errang er im Jahr 2016 in der Sparte „Gesang“ den ersten Preis mit Auszeichnung. Den Nachwuchswettbewerb „Musica juventutis“ des Wiener Konzerthauses im Dezember 2020 konnte er ebenfalls für sich entscheiden. Sein bisher größter Erfolg ist aber der erste Preis bei den „ZukunftsStimmen“ 2021.
„Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich die „ZukunftsStimmen“ 2021 gewonnen habe. Ich bin überwältigt und sprachlos! Es war eine große Ehre für mich vor Elīna Garanča zu singen und nun freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihr!“ so Philipp Schöllhorn. Im internationalen Rampenlicht wird Philipp Schöllhorn nun bei seinen Auftritten mit Elīna Garanča und Karel Mark Chichon stehen: Am 7. bzw. 10. Juli 2021 wird er gemeinsam mit den beiden auf den beeindruckenden Open Air Bühnen von Klassik unter Sternen in Göttweig und Klassik in den Alpen in Kitzbühel, das auch im ORF zu sehen sein wird, auftreten. Über die bevorstehenden Konzertauftritte: „Besondere Highlights werden im Sommer natürlich die Konzerte in Göttweig und Kitzbühel – das wird ein besonderes Erlebnis gemeinsam mit Elīna Garanča auf der Bühne zu stehen! Es ist wohl der Traum jedes jungen Sängers und jeder jungen Sängerin, auf den großen Bühnen ins Rampenlicht zu kommen und mit den größten Künstlern unserer Zeit zu arbeiten und zu singen!“ so Philipp Schöllhorn.
Zweiter Platz: Daniel Gutmann
29 Jahre jung ist der Zweitplatzierte Bariton, Daniel Gutmann. Der gebürtige Niederösterreicher studierte Gesang an Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und auch Sportwissenschaft an der Universität Wien. Seit 2019 ist er Mitglied des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München und war dort bereits als Papageno in der Zauberflöte, Schaunard in La Boheme, Josef in Wiener Blut und Freddy in My Fair Lady zu sehen.
Der dritte Platz wurde gleich zwei Mal vergeben:
Die jüngste im gesamten Teilnehmerfeld, die erst 22-jährige Salzburger Sopranistin, Adelheid Baumgartner, überzeugte mit ihrem zauberhaften Timbre in einer Arie aus dem Rosenkavalier. Über ein umfangreiches Repertoire und einen großen Erfahrungsschatz an Auftritten verfügt der ex aequo platzierte 34-jährige steirische Bariton und Vollblut-Musiker Thomas Essl
Fotos: © Katharina Schiffl